Aktuelles/Immobilienfinanzierung

Keine flächendeckende Wohnungsnot in Deutschland

Deutsche Hypo sieht regional unterschiedliche Entwicklungen am Wohnungsmarkt

Eine flächendeckende Wohnungsnot zeichnet sich in Deutschland nicht ab. Lediglich in Metropolen bestehen aktuell bereits Nachfrageüberhänge, die zu Preisanstiegen führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Deutschen Hypothekenbank.

Eine Wohnungsnot liegt vor, wenn Mieter nicht in der Lage sind, bezahlbare Wohnungen am Markt zu finden. Betroffen wären vor allem einkommensschwache Haushalte, die dann einen existenziell bedrohlichen Anteil ihres verfügbaren Einkommens für Wohnzwecke aufwenden müssten. Die Gefahr einer bundesweiten Wohnungsnot besteht derzeit allerdings nicht, wie Prof. Dr. Günter Vornholz, Leiter Markt-Analyse der Deutschen Hypo, betont: „Die Wohnkosten sind 2011 aufgrund höherer Energiepreise zwar um gut 3 Prozent gestiegen. Allerdings haben sich gleichzeitig die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte positiv entwickelt. Zudem spricht eine im Jahr 2010 zuletzt ermittelte Leerstandsquote von 8,4 Prozent gegen eine allgemeine Wohnungsnot.“

Ein differenziertes Bild ergibt sich bei regionaler Betrachtung: Während in demografisch schwachen Gebieten weitere Preis- und Mietrückgänge zu erwarten sind, übertrifft die Nachfrage in Groß- und Universitätsstädten bereits heute deutlich das Angebot – die Fertigstellungen reichen dort nicht aus, um den steigenden Bedarf an Wohnungen zu decken. Preisanstiege sind die Folge, so dass es für die Bezieher geringerer Einkommen schwieriger wird, bezahlbare Wohnungen zu finden. Zumal neue Wohnungsfertigstellungen in erster Linie in höheren Preissegmenten angesiedelt sind. „Kurz- bis mittelfristig wird sich dieser Trend fortsetzen und damit partiell auch zu einer verschärften Situation auf dem deutschen Wohnungsmarkt führen“, blickt Vornholz voraus.