Aktuelles/Immobilienfinanzierung

Kein Sommerhoch beim Immobilienklima

Liebe Leserin, lieber Leser,

endlich ist der Sommer zurück, das Immobilienklima befindet sich allerdings weiterhin im Tief. Eine stabile Hochphase zeichnet sich noch nicht ab. Der Markt für gewerbliche Immobilien zeigt zwar Stabilisierungstendenzen, eine nachhaltige Erholung erwarte ich jedoch erst für das kommende Jahr.

Der Investmentmarkt hat von den insgesamt sieben Leitzinssenkungen in Folge profitiert. Auch wenn die EZB aktuell eine Zinspause eingelegt hat, ist abhängig von Inflation und Wirtschaftswachstum eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr zu erwarten. Positiven Einfluss auf das Marktgeschehen haben die zu erwartenden Auswirkungen des Konjunkturprogramms der neuen Bundesregierung. Negativ wirken sich jedoch weiterhin die geopolitischen Unsicherheiten aus. Die Folgen der US-Zollpolitik bleiben abzuwarten, aber immerhin ist nun die Planungssicherheit gestiegen, was zu einer Beschleunigung von Entscheidungsprozessen führen dürfte.

 

Auch wenn das Immobilienklima für Wohnen einen Verlust verzeichnet, sind Wohnimmobilien weiter die stärkste Assetklasse. Investments in Mietwohnungen sind aufgrund der großen Nachfrage bei gleichzeitig geringem Angebot attraktiv. Die Assetklasse Logistik zeigt sich nach wie vor robust und wird vermutlich von den geplanten Infrastrukturinvestitionen profitieren. Bei Büroimmobilien sind Innenstadt- und CBD-Lagen weiterhin nachgefragt, wohingegen die peripheren Standorte unter Druck bleiben. Da der Projektentwicklungsmarkt kaum vorhanden ist, sind nur wenig Neubauten auf dem Markt, was die Mietpreise nach oben treibt.

Ihr

Ingo Albert

Leiter Deutsche Hypo – NORD/LB Real Estate Finance Frankfurt

 

Kein Sommerhoch beim Immobilienklima

Nach dem Rücksetzer im Vormonat verzeichnet das Deutsche Hypo Immobilienklima im August einen erneuten Rückgang. Im Rahmen der 212. Monatsbefragung von rund 1.000 befragten Immobilienex­pertinnen und -experten fiel das Immobilienklima um 3,5 Prozent auf nun 92,2 Punkte.

Das Investmentklima setzt seinen Rückgang fort und verschlechtert sich um 2,3 Prozent auf 88,4 Punkte. Auch das Ertragsklima gibt um 4,7 Prozent zum Vormonat nach und steht nun bei 96,0 Punkten.

 

Anstieg nur beim Logistikklima

Das Sommerloch scheint noch nicht überwunden zu sein. Mit Ausnahme des Logistikklimas setzt sich die rückläufige Entwicklung in allen Assetklassen im August weiter fort.

Auch wenn das Wohnklima seinen Spitzenplatz mit großem Abstand verteidigt, verzeichnet das Segment im August den höchsten Rückgang: Es fällt um 5,3 Prozent auf 143,4 Punkte. Das Handelklima gibt um 1,9 Prozent nach und erreicht einen Wert von 81,8 Punkten.

Am schwächsten zeigt sich weiterhin das Büroklima. Es erleidet im August den zweitstärksten Rückgang aller Segmente in Höhe von 5,2 Prozent und notiert nun bei 71,3 Punkten. Das Hotelklima fällt um 2,7 Prozent auf 106,3 Punkte. Logistik kann sich als einzige Assetklasse leicht verbessern und steigt um 0,8 Prozent auf 110,4 Punkte.

 

Zahlen des Monats:

92,2 Punkte: Rückgang des Immobilienklimas setzt sich fort

-5,2 %: Büroklima verschlechtert sich weiter

-5,3 %: Wohnklima mit höchstem Verlust

110,4 Punkte: Logistikklima mit leichtem Anstieg

 

 

 

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